Spur: Minitrix Epoche: IV
Vorbild:
Diesellokomotive 132 478-9 der Deutschen Reichsbahn, Achsfolge Co´Co´, Baujahr
ab 1974 in der UdSSR für die Deutsche Reichsbahn, Spitzname "Ludmilla".
Betriebszustand vom Oktober 1989. Einsatz: schwere Reise- und Güterzüge.
Modell: Eingebauter Digital-Decoder zum Betrieb mit DCC,
Selectrix und Selectrix 2. Motor mit Schwungmasse, 4 Achsen angetrieben,
Haftreifen. Fahrtrichtungsabhängig wechselndes Dreilicht-Spitzensignal, analog
im Betrieb, digital schaltbar. Länge über Puffer 126 mm.
Einmalige Serie zum Jubiläum "25 Jahre Mauerfall".
Baureihe 132 DR Nach den Beschlüssen des VII. Parteitages der SED
sollte der Traktionswandel in der DDR deutlich forciert werden. Zur
beschleunigten Ablösung der Dampfloks war eine 3.000-PS-Diesellok geplant, die
auf den guten Erfahrungen mit der DR-V 200 aufbaute. Speziell für den
Reisezugdienst war der Einbau einer elektrischen Zugheizung vorgesehen. Eine
erste sechsachsige Baumusterlok stellte der sowjetische Hersteller, die
Lokomotivfabrik „Oktoberrevolution“ im ukrainischen Lugansk (ab 1972:
Woroschilowgrad), als V 300 001 im Jahr 1969 fertig und präsentierte sie auf
der Leipziger Frühjahrsmesse 1970 der Öffentlichkeit. Da sich die elektrische
Zugheizung aber noch in Entwicklung befand, konnte die DR zunächst nur
Maschinen der Baureihen 130 und 131 ohne diese in Betrieb nehmen. Schließlich
war Ende 1972 auch die elektrische Zugheizung funktionstüchtig und
betriebssicher. Damit konnte die Auslieferung der 120 km/h schnellen Baureihe
132 beginnen. Zwischen 1973 und 1982 wurden insgesamt 709 Exemplare in Dienst
gestellt. Ihr Rahmen und die beiden dreiachsigen Drehgestelle waren eine aus
Blechen und Profilen bestehende Schweißkonstruktion. Der Fahrzeugkasten
besteht aus Blechen und Profilen mit seitlichen Versteifungssicken und war mit
dem Rahmen verschweißt. Angetrieben wurden die Maschinen von einem
16-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Aufladung und einer Dauerleistung von
2.200 kW (3.000 PS), welcher über einen Traktionsgenerator die in Reihe
geschalteten sechs Gleichstromfahrmotoren mit der notwendigen Antriebsleistung
versorgte. Ein zusätzlicher Heizgenerator stellte die Energie sicher, um
Reisezugwagen über die Heizleitung mit Strom für die Beleuchtung,
Klimatisierung und andere Verbraucher zu versorgen. Auf Grund ihrer hohen
Stückzahl hatten die scherzhaft nach der Wende von westdeutschen Eisenbahnfans
„Ludmilla“ genannten Maschinen bald einen großen Anteil an der Zugförderung
auf nicht elektrifizierten Strecken. Eine besondere Ehre wurde ab dem 1.
Oktober 1989 der Baureihe 132 zuteil. Sie beförderte ab Reichenbach/Vogtland
die Züge mit den DDR-Botschaftsflüchtlingen aus Prag in Richtung Westen nach
Hof in Bayern. Dies markierte einen der entscheidenden Knackpunkte der gut
einen Monat später erfolgten „Wende“ mit dem schnellen Zerfall der DDR. Der
drastische Einbruch im Güterverkehr nach der Wende hatte bald einen großen
Überbestand an DR-Dieselloks zur Folge. So mussten in den Folgejahren viele
„Ludmillas“ den Dienst quittieren oder wurden umgebaut. Derzeit befinden sich
noch etwa 70 Maschinen als Baureihe 232 bei der DB Schenker Rail Deutschland
AG im Einsatz.